Tag 2 52.19km 1786hm
Sonntag 14. Juli 2024
Die Gipfel des Toggenburgs
Gepäck: Zweitagesrucksack
Trails: Uphill Chrüzegg, Tweralpspitztrail, Up and Down vom Regelstein zum Tanzboden, schwerer Uphilltrail zur Hinteren Höhi
Übernachtung: Doppelzimmer mit Duvet
Früh am Morgen ging die Sonne auf. Walter, Pele und Marco erklommen die Schindelberghöhi um dieses Schauspiel zu bewundern. Der Guide meinte, heute würde die Königsetappe anstehen. Da wussten wir noch nicht, dass es die ganze Woche über nur Königsetappen geben würde. Nach dem reichhaltigen und ausgiebigen Frühstück, verliessen wir die Alp Schindelberg in Richtung Rossegg. Erst auf Schotter, später auf einem Trail gings hinauf zur Habrüti. Der technisch anspruchsvolle Uphill, trieb uns den Schweiss auf die Stirn. Die Temperatur war bereits am Morgen schwühlwarm und der Nasse Boden von den dreimonatigen Regenfälle davor, machte uns zu schaffen.
Sonne pur und trotzdem nass
Bei der Chrüzegg angekommen, genossen wir erst mal die Fernsicht, bevor es weiter in Richtung Tweralpspitz ging. Der gut ausgebaute Schotterweg trügte. Schon bald gings, auf dem Singletrail, welcher die Flanke des Tweralpsitzes querte und später steil hinunter nach Hüttenberg führte, wieder richtig zur Sache. Unzählige Drehkreuze galt es zu überwinden. Und siehe da, auf einmal waren die Stromer hinten zu finden. Zunehmend verloren sie den Anschluss. Auch weil noch an der Schiebehilfe gepröbelt wurde. Bei Armin auf dem Hüttenberg stärkten wir uns mit einem Kaffe bei traumhafter Aussicht. Die letzten Meter nach Oberricken rollten wir dann wieder auf Beton und Asphalt dahin. Unten angekommen war das Profil der Reifen wieder sauber, dafür unsere Gesichter weniger. Ein kurzes Stück mussten wir auf der Hauptstrasse absolvieren. Beim Parkplatz am Waldrand, bogen wir ab und erklommen den Asphaltuphill zur Alp Egg. Auf Schotter und Gras gings weiter hoch zum Regelstein.
Beim Regelstein
Die Rundsicht vom Säntis über die Churfirsten bis zum Linthtal liess uns innehalten und geniessen.
Blick zum Säntis und den Churfirsten
Auf einem anspruchsvollen Singletrail gings weiter zum Tanzboden.
Der Tanzboden in Sichtweite
Auch mit E-Power brachte uns der Trail an unsere Grenzen und verleitete mehrmals zum Gebrauch der Schiebehilfe. Die Nässe tat das Seine dazu. Entschädigend war hingegen die fantastische Aussicht und die Tatsache, dass heute der bis anhin schönste Tag im Jahr war. Das auf und ab zum Tanzboden verlangte konditionell viel. Mehrere Schiebepassagen forderten auch mental einiges ab. Da kam uns der Mittagshalt auf den Tanzboden sehr entgegeben.
Aussicht auf Obersee und Zürichsee
Rasant und steil gings hinunter ins Steintal und weiter nach Krummenau. Wir folgten dem Oberlauf der Thur bis Nesslau. Hier begann die Steigung nach Hinterlaad. Auf einem asphaltierten Nebensträsschen, erklommen wir die Höhenmeter bis zum Buurebeizli Tergerten. Dieses bot noch einmal eine Möglichkeit sich für die letzten Höhenmeter des heutigen Tages zu stärken. Das im Beizli herrschende Motto Italien war zwar schwer erkennbar, aber das Personal machte sich für die grosse Party am Abend bereit. Wir wären ja gerne geblieben, aber der Berg rufte! Äusserst Steil, nass und grob wand sich die schmale Schotterstrasse hoch hinauf zur hinteren Höhi, dem Kulminationspunkt und Übergang vom Toggenburg zum Walenseegebiet. Die Abfahrt nach Amden genossen wir mit einer einmaligen Aussicht vor Augen. Ein kleiner Stop für einen Apéro und ein kleines Plättli auf dem Strichbodä inklusive.
Apéro im Strichbodä
Bei der Abfarht nach Amden hielten uns dann Grundbesitzer auf. Die Unstimmigkeiten konnten aufgelöst werden und am Ende lachten alle wieder. Abendessen und Übernachtung fanden im Hotel Restaurant Sonne statt. Die Familie Esposito empfing uns herzlich. Flugs wurde der Feuerwehrschlauch für die Bikewäsche zur Verfügung gestellt und unsere edlen Dinger durften soger im Speisesaal übernachten. Nur unser Begleitbus machte sich während dem leckern Essen mehrmals bemerkbar und verlangte nach Aufmerksamkeit. Weshalb ihm mehrmals ein Licht aufging konte nicht abschliessend geklärt werden. Irgendwann war dann aber auch beim Bus Lichterlöschen. Auch die angebliche Königsetappe wurde bravurös gemeistert.
Amden mit dem Walensee im Hintergrund